Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde Grünhainichen,
der 24. Februar 2022 wird als schwarzer Tag in die Geschichte Europas eingehen.
An diesem Tag hat Russlands Präsident Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Nach einem gezielten Bombardement ukrainischer Militärstützpunkte rückt die russische Armee seitdem aus verschiedenen Richtungen auf das Gebiet der Ukraine vor. Im ganzen Land wird gekämpft. Besonders heftig sind die Gefechte um die Hauptstadt Kiew und die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw.
Dieser Krieg ist eine schwere Verletzung des Völkerrechts. Er muss sofort gestoppt werden.
Der russische Präsident hat darauf gesetzt, Europa zu spalten, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Europäische Union und ihre NATO-Partner haben in großer Geschlossenheit und Klarheit reagiert. Die Ukraine wird in ihrem Kampf um Selbstbestimmung und Freiheit umfassend unterstützt: finanziell, wirtschaftlich, politisch, auch mit Waffen und militärischer Ausrüstung. Die EU, die USA und die weiteren G7-Länder haben umfassende Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie sind hart und weitreichend und sie werden von Staaten auf der ganzen Welt unterstützt. Die Sanktionen beziehen sich auf die Wirtschafts- und Finanzbeziehungen, beinhalten Export-beschränkungen im Energie-, Transport- und Industriesektor, und umfassen Individual-Sanktionen gegen zahlreiche Einzelpersonen.
Gemeinsam sind wir entsetzt und tief betroffen angesichts der dramatischen Lage und empört über das Vorgehen Putins. Unser Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine, die derzeit unfassbares Leid erfahren. Wir müssen nun gemeinsam alles daransetzen, diesen Menschen schnell und unbürokratisch humanitäre Hilfe und Schutz zu bieten“
Die Vereinten Nationen stellen sich auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. Zurzeit halten sich die Geflüchteten in angrenzenden Ländern wie Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei auf. Zeitgleich haben sich die weiteren EU-Länder im engen Schulterschluss zur gemeinsamen, schnellen und unbürokratischen Aufnahme von Kriegsflüchtlingen verständigt.
Der Erzgebirgskreis bereitet sich ebenfalls mit Hochdruck auf die mögliche Aufnahme von Flüchtlingen vor. Zurzeit lässt sich nur sehr schwer abschätzen, wie viele Menschen nach Sachsen bzw. in den Erzgebirgskreis kommen werden. Wichtig ist, dass wir durch effektive Vorkehrungen im Freistaat sowie in den jeweiligen Landkreisen bzw. Städten und Gemeinde eine schnelle Aufnahme und Unterbringung sicherstellen können.
Aktuell laufen die Abstimmung zwischen den Landkreisen und der Sächsischen Landesdirektion um die Erstaufnahme und die damit verbundene Registrierung der Flüchtlinge vorzubereiten. Im nächsten Schritt wird es in der kommenden Woche eine Konferenz der Oberbürgermeister und Bürgermeister mit dem Landrat zur Aufnahme von Flüchtlingen im Erzgebirgskreis geben.
Auch in unserer Gemeinde Grünhainichen wurden mir gegenüber bereits erste Hilfsangebote der Bürgerinnen und Bürger signalisiert. Zum einen wird Wohnraum, Kleidungsgegenstände und Unterbringungseinrichtung angeboten, zum anderen aber auch koordinierende Hilfe.
Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt gern die von Ihnen angebotenen Hilfen innerhalb unserer Gemeinde sammeln und somit einen ersten Überblick erlangen welche Hilfs- und Unterbringungsmöglichkeiten wir als Gemeinde zur Verfügung stellen können. Dies hilft mir auch gegenüber dem Landkreis eine erste Aussage zu diesen Hilfsangeboten aus Grünhainichen zu treffen.
Sollten Sie Hilfe leisten wollen, egal ob materiell, in Form von Wohnraum oder personell zur Koordinierung innerhalb der Gemeinde oder ggf. innerhalb des Erzgebirgskreises, so melden Sie sich bitte persönlich bei mir.
E-Mail: bm-gruenhainichen@wildenstein.ws
Telefon: 037294/17022
oder natürlich auch direkt im Rathaus Grünhainichen (Chemnitzer Straße 41).
Mir ist wichtig, dass diejenigen, die in der Gemeinde Grünhainichen Schutz suchen, auch sofort Hilfe und Unterstützung erhalten. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns gemeinsam in Form eines Netzwerkes bestmöglich darauf vorbereiten können.
Ihr
Robert Arnold
Bürgermeister